Schlagwort-Archive: Versicherung

42 – die Linkliste

SpecklesHier die Linkliste der verwendeten Blogposts, die im Überblicksartikel „42 – das Große Ganze und so…“ verwendet wurden:

https://soffisticated.wordpress.com/2012/06/20/die-buddelkasten-wirtschaftspolitischer-kommentatoren/

https://soffisticated.wordpress.com/2012/08/01/unser-okonomischer-mainstream-aufzucht-und-hege/

https://soffisticated.wordpress.com/2013/03/04/homo-oeconomicus-misverstandnisse-der-erklarbaren/

https://soffisticated.wordpress.com/2013/06/24/ist-okonomie-ein-system/

https://soffisticated.wordpress.com/2012/09/28/grundsatze-okonomischer-paradigma/

https://soffisticated.wordpress.com/2013/05/02/jesse-james-oder-die-abstraktheit-sozialer-verpflichtungsrelationen/

https://soffisticated.wordpress.com/2013/05/23/geldschleife-nicht-geldkreislauf/

https://soffisticated.wordpress.com/2013/09/13/paradigmatische-aspekte-von-i-und-s/

https://soffisticated.wordpress.com/2012/05/03/verirrungen-zwischen-geld/

https://soffisticated.wordpress.com/2012/07/21/wozu-sind-banken-da/

https://soffisticated.wordpress.com/2012/04/11/verirrungen-zwischen-giralgeld-und-zentralbankgeld/

https://soffisticated.wordpress.com/2012/05/05/warum-zentralbanken-zentralbanken-sind/

https://soffisticated.wordpress.com/2012/08/16/konnen-zentralbanken-das-preisniveau-beeinflussen/

https://soffisticated.wordpress.com/2013/02/15/logische-typenlehre-iii-uberschus-und-gewinn/

https://soffisticated.wordpress.com/2012/10/03/paradigmatische-nachdenkliste/

https://soffisticated.wordpress.com/2013/05/07/zinsen-individual-oder-gemeinschaftskonzept/

https://soffisticated.wordpress.com/2013/10/19/das-geldsystem-braucht-keinen-wert/

https://soffisticated.wordpress.com/2013/11/04/dynamische-einsichten-zu-geld-und-zins/

https://soffisticated.wordpress.com/2012/05/07/die-wunder-geldpolitischer-hierarchien/

https://soffisticated.wordpress.com/2012/05/26/stufen-von-geldsystemen-ein-kurzdurchlauf/

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Aus der Not geboren: FDES die Zweite!

Rotes RathausManchmal kann man sich schon wundern, was so alles aus der Not heraus geboren wird. Denn aus einer kleinen Notiz, die bei der „Welt“ erschienen ist, läßt sich herauslesen, daß die französische Regierung plant einen seit 1948 bestehenden Fonds (FDES, so etwas ähnliches wie die KfW) mit Staatsmitteln wieder aufleben zu lassen. Der Zweck dieses Vorhabens ist es die französischen Unternehmen, die bei den Banken offenbar keinen Kredit mehr bekommen, mit Hilfe dieser Einrichtung denjenigen Kredit zukommen zu lassen, der von den „normalen“ Banken verweigert wird.

Nun kann man sich lang und breit darüber unterhalten, daß dies doch (von der Wettbewerbsmafia verbotene) Staatsfinanzierung sei – nur diesmal anders herum. Da das Grummeln darüber aber die Spezialität einschlägig bekannter Gazetten ist, kann hier aus hygienischen Gründen darauf verzichtet werden. Nur soviel zur Erinnerung:

„Als Goldman Sachs in der Krise in eine Geschäftsbank umgewandelt wurde, hat man das Management gefragt, ob es auch ins Bankgeschäft einsteigen und Kredite vergeben möchte. Die Antwort von Bankchef Lloyd Blankfein lautete: „Too risky.“ Das schnelle Geld geht damit nicht.“
http://derstandard.at/1363711444890/Da-muss-irgendwann-eine-Blase-platzen

Dagegen ist ein anderer Aspekt interessant: wenn man sich die Klagen der EZB vor Augen führt, daß der Transmissionsmechanismus gestört ist, läßt sich diese Aktion dahingehend interpretieren, daß die französische Regierung den Versuch unternimmt dieses (Markt-) Versagen der französischen Banken mit der Brechstange zu korrigieren. Angesichts der Klagen über die Ansprüche, welche Banken stellen, wenn es um die Finanzierung von Unternehmen geht, ist eine derartige Idee noch nicht einmal so ganz verkehrt. Denn eine Grundregel der Bankwirtschaft geht dahin, daß die Verluste aus einer notwendig werdenden Abschreibung einer Kreditforderung durch die eingenommenen Zinszahlungen zu kompensieren sind. Dieser noblen Funktion können oder wollen sich die Banken derzeit nicht stellen.

Die Gründe dafür sind zweierlei: zum einen stecken die Banken in einer Bilanzrezession, wo sie vermeiden wollen neue Risiken einzugehen, auf der anderen Seite ist der Markt für Verbriefungen nicht groß genug, um die in den Bankbilanzen schlummernden Risiken effektiv aufzunehmen. Nimmt man noch dazu, daß durch die LTRO Aktionen der EZB die Liquiditätslage der Banken künstlich gestützt werden muß ist es unmittelbar einsichtig, daß die Banken keine besondere Lust haben sich auf vergleichsweise aufwendige Kreditvergaben einzulassen, von denen sie noch nicht einmal einen wesentlichen Konsolidierungsbeitrag hinsichtlich ihrer angeschlagenen Bilanzen erwarten können.

Diese Einsichten in die Motivationslage der (nicht nur) französischen Banken macht den Blick dafür frei, daß sich die Normen des Bankgeschäfts darauf verlagert haben vergleichsweise risikolose Engagements (Provisionen, Gebühren) auf ihre Bücher zu nehmen und alles was Arbeit und „Gottseibeiuns“ Risiko bedeutet, schlichtweg als unrentabel einzustufen. Das liegt im wesentlichen daran, daß den Bankleuten in ihrer „Ausbildung“ immer wieder eingebleut wurde, daß eine Bank die „Gelder“ der „Sparer“ aufnimmt und dann in möglichst wenig risikobehaftete Anlagen transformiert. Aus dieser Perspektive kann man als so verbildeter (um NICHT zu sagen: verblödeter) „Banker“ sogar noch einen moralischen Anspruch aus dieser Verweigerungshaltung ziehen.

Wenn man aber mal die unsinnigen standardökonomischen Sprüche, was das Wesen des Bankgeschäfts ausmacht, mal beiseite läßt (notabene: die Sparer => Investor Vorstellung, die vielleicht für Versicherungen und Sparkassen, aber nicht für Banken Sinn macht), kann man sich mal mit dem Umstand vertraut machen, daß Banken als Quasi-Versicherungsinstitutionen ihre Aufgabe darin haben, die Risiken des Unternehmerdaseins auch tatsächlich zu übernehmen, indem sie allen Kreditnehmern eine Risikoprämie aka Zins berechnen, mit der sie die notwendigerweise entstehenden Fehleinschätzungen kompensieren können.

Und da schließt sich der Kreis zu dem FDES-Fonds: wenn die Banken ihre genuine Aufgabe der Risikoübernahme nicht mehr wahrnehmen wollen, ist es an der Zeit eine alternative Institution zu schaffen, welche genau diese Aufgabe übernimmt. Und insbesondere hat diese alternative Institutionalisierung der Kreditvergabe auch noch mit einem anderen Aspekt des Kreditgeldsystems zu tun, nämlich daß es keinen „Sparer“ braucht, damit eine Bank Kredite vergeben kann: erforderlich ist lediglich der Zugang zu dem Kredit der Zentralbank dann, wenn es zu einer positiven Nettokreditvergabe kommen soll, weil Investitionen stets mit einer Geldausgabe (Kruschwitz) beginnen. Das verweist auf den Umstand, daß eine Steigerung der Wirtschaftsaktivität stets und ständig mit einer Ausweitung der Basisgeldmenge verbunden ist, weil die Liquiditätserfordernisse bei einer Steigerung der wirtschaftlichen Aktivität ebenfalls steigen. Soweit man sich über die Gegebenheiten des Verhältnisses von Banken und Zentralbank im klaren ist wird unmittelbar ersichtlich, daß zusätzliche Wirtschaftsaktivität unmittelbar auch ein zusätzliches Basisgeldvolumen erfordert – nicht zuletzt findet sich dies in der „produktivitätspotentialorientierten Geldmengenregel“ des SVR wieder. Das ist ja auch nicht problematisch, wichtig ist nur, daß nicht mehr eintreibbare „Konsumkredite“ (egal wie toll die Hochglanzprospekte auch einstmals waren) wieder durch die allgemeine Versicherungsprämie „Zins“ aus der Gesamtheit der Kredidtnehmer eintreibbar bleiben.

Und darin besteht auch die Verteidigungslinie des FDES-Fonds! Wenn er seine Kreditkonditionen derart setzt, daß wie oben angemerkt, die erzielten Zinseinnahmen dafür ausreichen, die Kosten der Abschreibung von Krediten zu neutralisieren, gibt es keinen Grund ihm eine mangelnde Wirtschaftlichkeit zu unterstellen. Denn das ist der eigentliche ‚benchmark‘ für eine Bank: neben den eigenen Kosten die Risikoabdeckung der vergebenen Kredite zu übernehmen! Und bei einer Finanzierung durch die Zentralbank sind Dividendenzahlungen an Aktionäre duchaus entbehrlich, wobei diese in der Bankenbranche ohnehin nichts anderes tun, als die Versicherungsprämie „Zins“ in die Höhe zu drücken. Daß die Bankarbeiter auch was verdienen können steht sicherlich außer Frage, ob das allerdings mit Hilfen von prozentualen Anteilen, die sich dann in unsittlichen „Boni“ wiederspiegeln geschehen muß ist deswegen fraglich, weil alle noch so ausgearbeiteten Risikomodelle niemals eine Gewähr dafür bieten, daß die Welt sich auch danach richtet. Man muß es einfach so sehen: im Bankgeschäft weiß niemand, mit welchem Kredit sich der Griff ins Klo einstellt. Sicher ist nur, daß es dazu unvermeidbarerweise immer wieder kommt. Ob man dafür Millionen zahlen muß?

Wenn man also Banken nicht anders dazu bekommt ihre eigentliche Aufgabe wieder zu übernehmen muß man genau das machen: eine Konkurrenz etablieren, die einerseits genau diese Aufgabe übernimmt und an der andererseits die piekfeinen Kugelschreiberschubser nicht mehr vorbeikommen. Vielleicht hat man in Frankreich auch die Schnauze voll davon, sämtliche Appelle, die Banken mögen doch ihrer Aufgabe der Finanzierung der Realwirtschaft wieder nachkommen, im digitalen oder analogen Nirvana verschwinden zu sehen. Zeit wird es.

Die Wettbewerbskrakeeler darf man dann auch ruhig in den Skat drücken!

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Zinsen – Individual- oder Gemeinschaftskonzept?

skyrestSchon zu meiner Schulzeit war es so, daß dann, wenn ein Lehrer versucht hat irgendwelche Klassifikationen zu erläutern mit schönster Regelmäßigkeit keine sinnvollen Schlüsse aus seinen Bemühungen gezogen werden konnten. Das aufgeführte Sammelsurium an Begriffen war meist nicht sinnvoll kombinierbar, geschweige denn, daß sich die vorgestellten Termini sogar gelegentlich widersprochen haben. Bis heute ist das Gefühl übriggeblieben, daß damit auch nichts erklärt werden sollte, sondern vielmehr ein Scheinwissen zur Schau gestellt wird und somit lediglich eine Simulation von Wissen stattgefunden hat.

Dasselbe Gefühl beschlich mich, als ich eine Tabelle zu Gesicht bekam, in der nicht weniger als 25 Zinsfunktionen enthalten waren und die Autorin daranging diese in mehr oder weniger lose Zusammenhänge zu stellen. Erwartungsgemäß war auch an diesem großangelegten Klassifizierungsversuch kaum etwas Vernünftiges zu erkennen, zumal eine wesenserhebliche Funktion überhaupt nicht explizit aufgeführt war. Zwar war durchaus was man erwarten konnte der Zins als Risikoprämie aufgeführt, doch die unmittelbare Konsequenz daraus fehlte einfach. Das hat natürlich seinen Grund, der auch einen wohlklingenden Namen hat und mit „methodologischer Individualismus“ genau auf den Punkt gebracht wird. Dahinter verbirgt sich nichts anderes als das simple Postulat(!), daß alles, was nicht aus der Wahlentscheidung eines Individuums heraus erklärbar ist, nicht zu dem Fachgebiet Ökonomie gerechnet werden soll. Mit einem derart schlaffen Postulat wird beispielsweise begründet, warum die DSGE-Modelle das nonplusultra der ökonomischen Theorie sein sollen oder warum Argumente, die sich aus saldenmechanischen Gedanken ableiten mit dem Vorwurf(!) „Das ist ja Saldenmechanik!“ als ökonomisch nicht gehaltvoll diskreditiert werden sollen. Komplett lächerlich wirkt ein derartiger Vorwurf vor dem Hintergrund, daß laut „methodoligischem Individualismus“ eine angemessene Analyse makroökonomischer Prozesse dadurch gewährleistet sein soll, daß lediglich die mikroökonomisch fundierten Wahlentscheidungen eines „repräsentativen Wirtschaftssubjekts“ betrachtet werden. (Das ist die logisch inkonsistente Forderung nach einer „Mikrofundierung der Makroökonomie“!) Da schon häufiger die Frage angesprochen wurde, wie das Verhältnis vom Teil zum Ganzen strukturiert ist, sei hier lediglich G. Bateson zitiert: „Insofern, als die Verhaltenswissenschafter noch immer die Probleme der ‚Principia Mathematica‘ ignorieren, können sie Anspruch darauf erheben, 60 Jahre im Rückstand zu sein.“ (Das Buch aus dem dieses Zitat stammt ist aus dem Jahr 1972!)

Nun ist ja die Eigenschaft des Zinses, ein Indikator für das Risiko einer Investitionsentscheidung zu sein, vergleichsweise unbestritten. Es ist ja nicht so, daß individualistische Fragestellungen sich nicht ökonomisch fruchtbar verwenden ließen. Worum es allerdings hier geht ist die Frage, was aus dieser Eigenschaft abzuleiten ist. Irgendwie sollte doch eine Konsequenz mit der Existenz einer Risikoprämie verbunden sein, denn als risikobezogene Größe kann sie nicht lediglich als Argument dafür herhalten, Zinsen als riskante Einkommensquelle zu definieren. Das heißt, daß mit dem Zinsanteil, welcher mit der Risikoprämie verknüpft ist, eine andere Konsequenz verbunden sein muß, als diejenige, Zinsen zu einem Einkommenselement zu stilisieren. Es handelt sich dabei um den schnöden Umstand, daß – bevor sich irgendjemand um die Verwendung von Bruttozinseinnahmen zur Einkommensaufbesserung kümmern kann – es zunächst mal darum gehen muß, und zwar ohne Wenn und Aber, daß damit die Verluste aus abgeschriebenen Forderungen kompensiert werden müssen. Das heißt, daß Zinsen, wie alle anderen Erträge auch, für die Deckung des Aufwands aus Kreditabschreibungen herhalten müssen. Denn auch wenn Forderungsabschreibungen eigentlich eine aktivische Bestandsverringerung darstellen, wird damit die (hoffentlich) eigenkapitalerhöhende Wirkung eines G+V-Überschusses nachträglich reduziert. Die unausweichliche Folge davon ist, daß Zinsen unmittelbar dazu beitragen Bilanzverluste der Banken aus Kreditabschreibungen zu kompensieren.

Das hat unmittelbare Konsequenzen für die Zinstheorie, deren Focus hauptsächlich darin gesehen wird für Sparer ein Zinseinkommen zu generieren, was ja auch durch die herrschende Geldtheorie nahegelegt wird. Dabei ist diese Theorie, daß die Sparer die Quelle von Geld zur Kreditvergabe darstellen und deswegen zur Zurverfügungstellung von Spareinlagen „angereizt“ werden müßten die Paten-theorie für die felsenfeste Überzeugung, daß Sparer einen Zins zu beanspruchen hätten. Natürlich wird diese Vorstellung durch die Zentraltheorie des Kapitalismus, der allgemeinen Gleichgewichtstheorie nahegelegt, wo die privaten Wirtschaftssubjekte ihre Ressourcen aka Erstausstattungen den Unternehmen gegen einen Leihertrag zur Verfügung stellen, soweit es sich um „Kapitalgüter“ handelt. In das gleiche Horn stößt die Theorie der multiplen Geldschöpfung, deren Credo sich daraus speist die Einlagen von Sparern an den Anfang der Ableitungskette zu setzen.

Welche Konsequenz ergibt sich nun aus der Sichtweise Zinserträge als Kompensation für fehlgeschlagene Kreditengagements zu sehen? Dazu muß man sich zunächst einmal klarmachen, was eine Kreditabschreibung bedeutet. Sie bedeutet, daß ein Kreditnehmer in dieser Höhe Ressourcen in Anspruch genommen hat, denen auf dem Markt kein konkurrenzfähiges Angebot gegenübergestellt wurde. Dies bedeutet, daß der Mechanismus, der dem Kreditgeld überhaupt erst seinen „Wert“ verleiht, durchbrochen wird. Denn dieser besteht essentiell daraus, daß alleine der Schuldendruck dem sich der Kreditnehmer ausgesetzt sieht ihn dazu veranlaßt, gegen Geld reale Leistungen anzubieten, um Zins, Tilgung und (hoffentlich) einen Gewinn zu erzielen. Eine Kreditabschreibung dagegen bedeutet, daß die durch den Kredit finanzierte hoffnungsvolle Investition sich als bloßer Konsum von Ressourcen herausgestellt hat und deswegen ein Kreditvolumen im volkswirtschaftlichen Rahmen „zuviel“ da ist, welches keinen Beitrag zur gesellschaftlichen Leistungserstellung mehr liefert. Die Neutralisierung dieses überschüssigen Kreditvolumens wird dadurch gewährleistet, daß Zinszahlungen gegen dieses konsumtive Kreditvolumen gegengerechnet werden.

Das bedeutet aber, da auch erfolgreiche Unternehmer Zinsen zahlen, daß Zinsen gesamtgesellschaftlich als eine Art Versicherungsprämie angesehen werden können, die alle Kreditnehmer zahlen, obwohl nur (hoffentlich) einzelne Kreditnehmer in die Insolvenz gehen und damit unbezahlte Kreditlinien hinterlassen. Das läßt sich sehr schön mit der Kfz-Versicherung vergleichen, da diese den meisten Menschen als Risikoversicherung bestens bekannt ist. Eine Risikoversicherung zeichnet sich dadurch aus, daß sie die Prämien der Versicherungsnehmer dazu verwendet, die Schäden, die von einzelnen dieser Versicherungsgemeinschaft angerichtet werden, aus den Beiträgen aller Versicherungsnehmer zu decken. Dabei ist für die Betrachtung hinsichtlich der Interpretation von Zinsen als Versicherungsprämie noch wesentlich einen besonderen Aspekt zu betrachten: denn immer dann, wenn die Risiken bzw. die Wahrscheinlichkeit der Schäden zunehmen, fangen die Prämien für diese Versicherung an zu steigen, da ein höheres Schadenvolumen abgedeckt werden muß. Wenn man dieses berücksichtigt und auf die Konzeption, Zinsen als Versicherungsprämien zu sehen überträgt, wird auf einmal auch klar, daß genau dann, wenn die Wahrscheinlichkeit von Kreditausfällen steigt (typischerweise in einer Krise/ Rezession) auch die entsprechenden Risikoprämien/ Zinsen zu steigen beginnen. Insofern mutet es ziemlich rührend an, wenn von allen Seiten unisono in einer Rezession gefordert wird, daß die Notenbank die Zinsen senken müsse, um den Unternehmen „das Geld billiger zu machen“ und die Unternehmen damit „angereizt“ werden mehr investieren. Das kann die Notenbank zwar tun indem sie mit ihren Reizen nicht geizt, wird aber dennoch keine Effekte hinsichtlich der prognostizierten Kreditabschreibungen erzielen können, was eine wesentliche Vorbedingung dafür wäre die Banken zu veranlassen ihre Kreditzinsen zu senken.

Wenn Banken anfangen ihre Zinsen zu senken, dann aus einem anderen Grund: nämlich dann, wenn sich die Aussichten für die Rentabilität von Investitionen wieder verbessern und die Konkurrenz um die „besten“ Schuldner einsetzt, die mit immer besseren Zinsgeboten gelockt werden sollen, wobei die Verringerung der Wahrscheinlichkeit für Kreditabschreibungen (gewissermaßen die „finanziellen Schäden“) diesen Spielraum für diese verbesserten Zinskonditionen überhaupt möglich macht. Letzteres funktioniert allerdings erst dann, wenn durch ausreichende Zinseinnahmen die abzudeckenden „finanziellen Schäden“ weitgehend ausgeglichen sind und nicht noch in den Büchern latente Risiken lagern, deren Existenz eine „verringerte Schadenvorsorge“ praktisch unmöglich machen. Soweit das wie derzeit aktuell der Fall ist können Zinsreduktionen der Zentralbank keine nennenswerten Effekte erzielen, auch wenn die versammelte Presselandschaft bisher üblicherweise jede 0,25%ige Zinssenkung als „wichtiges geldpolitisches Signal“ zu interpretieren gewillt war. Leider übersetzt sich ein sinkender Diskontsatz nicht automatisch in eine großzügige Zinssenkung bei den Krediten und ist nach den vorstehenden Erkenntnissen auch nur als blauäugiges Wunschdenken der Zentralbanken zu interpretieren. Daß die üblichen Begründungen für die weitgehende Zurückhaltung bei der Kreditvergabe dann dahingehend lauten, daß die Wirtschaft sich in einer Konstellation der „Liquiditätsfalle“ befinde, beweist nur, daß das herrschende makroökonomische Denken bisher noch nicht über die Betrachtung intrinsischer Motivationslagen einzelner Wirtschaftssubjekte hinausgekommen ist.

Diese Sichtweise auf die eigentliche Natur von Zinsen wirft auch ein bezeichnendes Licht auf die Theorie, welche versucht Zinsen aus einem Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage abzuleiten. Denn was – um mal von der Krise wegzukommen – passiert in einem Aufschwung? Das Geldangebot müßte aufgrund der höheren Ausgabenbereitschaft und der korrespondierenden sinkenden Sparbereitschaft sinken und damit die Kreditzinsen in die Höhe treiben, genauso wie eine höhere Geldnachfrage aufgrund einer höheren Investitionsbereitschaft die Zinsen ansteigen lassen müßte. Man kann zwar ökonometrisch so ziemlich alles ableiten, aber die Zinssenkungstendenzen bei Banken in einem Aufschwung sind vergleichsweise unübersehbar, während die Zinserhöhungstendenzen einer Zentralbank, getragen von einer Motivation, eine „Überhitzung der Konjunktur“ zu verhindern dagegen doch vergleichsweise putzig wirken und ihre intendierten Effekte regelmäßig verfehlen. Umgekehrt, umgekehrt.

Vielleicht noch ein letztes Wort zu dem eingangs erwähnten Kriterium dafür, was Ökonomie ist und was nicht. Die hier vorgestellte Sichtweise wird deswegen nie als ökonomisch akzeptiert werden, weil hier eine Abkehr von dem „methodologischen Individualismus“ vorliegt und es sich damit für die ‚mainstream‘-Ökonomie von vornherein verbietet, derartige Erwägungen ernst zu nehmen. Nun ist ein methodologisches Prinzip keine göttliche Gravur auf einer Steintafel, sondern eine spezifische Art der Gewinnung von Erkenntnis, wodurch natürlich nicht ausgeschlossen wird, daß nichtindividualistische Erkenntnismethoden nicht auch valide Erkenntnisse erbringen könnten. Auch wenn die Aussichten für diese Zinstheorie nicht so rosig sein dürften wird doch wohl eins nicht passieren: daß von der Ökonomie das Prinzip der Risikoversicherung deswegen abgelehnt wird, weil es sich nicht aus individuellen Präferenzen ableiten läßt. Obwohl, man kennt ja Ökonomen: die können auch ableiten, daß es eine positive oder steigende Zahlungsbereitschaft, d.h. eine Nachfrage nach höheren Beiträgen für eine Risikoversicherung geben kann, wenn einerseits die Schadenssumme angestiegen ist und die individuelle Schadeneintrittswahrscheinlichkeit gesunken ist. Das nennt man dann Altruismus oder so… 🙂

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Wozu sind Banken da?

Es soll Menschen geben, die tatsächlich glauben, daß über die Frage, welche Aufgaben ein Banksystem zu erfüllen habe, Einigkeit unter Ökonomen herrschen würde. Vordergründig scheint es auch so zu sein, denn in der Regel kommen auf die Frage nach der volkswirtschaftlichen Funktion von Banken die Transformations-Antworten: Fristen-, Losgrößen- und Risikotransformation. Die meist weitschweifigen Erklärungen rund um diese Begriffe überzeugen dann den Wißbegierigen bald davon, daß er es mit einer seriösen Antwort zu tun hatte. Und mit dem wohligen Gefühl, daß sich die halbe Bankbetriebslehre um die Sicherheit seiner Spargroschen kümmert, sowie dem Eindruck, daß es sich dabei um gesichertes Wissen handelt, wendet er sich dann anderen Themen zu.

Was nicht dazugesagt wird und was den meisten Sachverständigen auch durchaus unbekannt ist, ist der Umstand, daß alle diese Bankfunktionen aufgrund einer Theorie zurechtkonstruiert wurden, die von ihrer Grundanlage überhaupt nichts mit Geld oder Geldfunktionen zu tun hat. Denn die Zentraltheorie des ökonomischen Mainstream, salopp: die Theorie der freien Marktwirtschaft, ist von ihrer Grundanlage her eine Theorie relativer Preise, die per definitionem nichts mit Geld oder Kredit zu tun haben. In dieser Welt der Erstausstattungsökonomie in der die Akteure Wahlentscheidungen aufgrund von Nutzenerwägungen treffen ist es tatsächlich so, daß die privaten Akteure ihre Ressourcen entweder eintauschen oder behalten (horten) und damit darüber entscheiden, ob die Unternehmen Ressourcen für die Produktion bekommen oder nicht. Dieses Prinzip wurde dann unbekümmert im Analogschluß auf die Bankbetriebslehre gestülpt, wo nun der Sparer die bestimmende Zentralfigur für die Handlungsspielräume der Banken geworden ist. Zugegebenerweise klingt die Konstruktion ganz plausibel, aber stimmt sie auch?

Natürlich war das auch wieder mal ein Schuß in den Ofen. Das liegt im wesentlichen daran, daß man die Geldtheorie nicht mit den analytischen Hilfsmitteln einer Produktionstheorie behandeln kann und außerdem daran, daß Geld zwar auch produziert, aber sein Inverkehrbringen nicht nach den Kriterien produzierter Güter, sondern nach festgelegten Emissionsregeln erfolgt. Warum? Klarer Fall, Geld kann man nicht kaufen, sondern muß es sich leihen oder jemanden finden, der es einem für eine Gegenleistung überträgt. Ersteres nennt man Kredit, zweiteres Einkommen. Aus diesem kühlen Grunde verbietet es sich, die Existenz von Geld schlichtweg vorauszusetzen, wie es die ganze Transformationstheorie tut, denn sie verweigert sich der Frage, wie denn nun das Geld auf die Welt kommt. Die umfassende Antwort: durch einen Kredit der Zentralbank an eine an das Zentralbanksystem angeschlossene Bank. Sonst nicht; es wächst nicht auf Bäumen und auch nicht auf den Feldern, sondern ist Ergebnis des Beliebens von Zentralbankern, die einen Kredit gewähren oder auch nicht. Klingt nüchtern, ist es auch und ist natürlich kein Vergleich zu der blumigen Korntheorie des Zinses eines Ricardo, wo (angeblich) Wirtschaft und Natur in Einklang standen (stimmte natürlich noch nie)!

Wenn das aber so ist, was haben dann Banken für eine Funktion? Nun, da das Geld nicht produziert sondern per Kredit emittiert wird, können die Banken nun Unternehmer damit ausstatten, die ihnen glaubhaft darstellen, daß sie mit dem Kredit ordentliche Sachen anstellen und durch den Verkauf der Güter oder Dienstleistungen den Kredit bedienen und ggf. auch tilgen können. Nun weiß die Bank, daß jeder Unternehmer sein Projekt auf jeden Fall für überragend hält, andererseits weiß sie auch, daß ein gewisser Prozentsatz der Kredite irgendwann notleidend wird und teilweise abgeschrieben werden muß. Sie weiß, daß es passiert, sie weiß aber nicht bei welchem Kredit es passiert. Also was tun? Man erhebe eine Versicherungsprämie von allen Kreditnehmern und bemesse sie so, daß in jedem Fall der Abschreibungsaufwand durch den Prämieneingang abgedeckt werden kann. Sollte nach dieser Ausgleichsbuchung noch von den Prämieneinnahmen etwas übrig sein, fällt diese Differenz der Bank zu. Man ahnt es schon: diese Risikoprämien nennt man auch Zinsen!

Was also sind Banken?

A) eine Durchleitstelle von Geld von der Zentralbank an die kreditsuchenden Unternehmer und

B) gleichzeitig eine Versicherung für die Gesellschaft, daß dann, wenn eine Investition fehlgeschlagen ist, die entsprechenden offenen Kreditbeträge durch die Prämien des Risikopools gesellschaftlich neutralisiert werden.

(Die Idee, daß Zinsen auch Risikokomponenten enthalten, scheint den heutigen Banken irgendwie abhanden gekommen zu sein!)

Daß die Verwaltung monetärer Angelegenheiten durchaus einen Preis hat ist vergleichsweise selbstverständlich. Ob diese Vergütung jedoch über die Erzielung von Nettozinseinnahmen oder über die Inrechnungstellung von Kosten an die Kunden erfolgt ist nicht nur reine Geschmacksfrage, denn je nach Regulierungsumfeld wird mal das eine oder mal das andere attraktiver sein. (Vielleicht sollte man an dieser Stelle mal darauf hinweisen, daß es keine Bank“gebühren“ gibt, weil der Begriff Gebühren zu den öffentlich-rechtlichen Institutionen gehört.)

Und wo bleiben denn nun die Sparer um die sich doch alles drehen sollte? Im Grunde sind Sparer für die Banken nichts anderes als Ertragsfaktoren bei dem Verkauf von Verwaltungsdienstleistungen und Liquiditätslieferanten, die man so gut wie nicht bezahlen muß. Und wenn es um die Frage der Geschäftsausweitung geht: Sparer sind bereits schon der Reflex einer vorangegangenen Geschäftsausweitung und nicht deren Ursache. In letzter Konsequenz kann zusätzliche Liquidität für ein Bankensystem sowieso nur von der Zentralbank kommen, Sparer sind dafür mit ihren bekannten Zicken denkbar ungeeignet.

Was bleibt also von den ganzen Transformationsantworten und der überragenden Stellung der Sparer übrig? Eben: nichts! Was nicht heißt, daß diese Vorstellungen nicht doch in den meisten Köpfen selbsternannter oder fremdernannter Experten herumschwirren und dafür sorgen, daß es zu einer vernünftigen Diskussion um die Frage der gegenwärtigen Bankenprobleme überhaupt nicht erst kommt.

Aber vielleicht sehe ich das zu schwarz!

Update, muß ich noch loswerden:

Spareinlagen sind gewissermaßen der “Restmüll” der ursprünglichen Kreditvergabe, der nur noch verwaltet werden will.

 

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Nüchterne Anmerkungen zu einer hysterischen Debatte

Es gibt mal wieder einen „Brandbrief“ deutscher Ökonomen. Kernthese dieses Briefes ist die Warnung vor einer Bankenunion, die eine Vergemeinschaftung der Risiken des Bankensystems in EURO-Land zur Folge haben soll. Das klingt erstmal nach einer weiteren Erweiterung der Haftung Deutschlands hinsichtlich der insolvenzgefährdeten Südländer in EURO-Land.

Nun ist ja eine Vergemeinschaftung von Risiken eine altehrwürdige Technik, um die Betroffenen einer Risikoklasse vor dem Eintreten eines Risikos, wenn schon nicht zu schützen, so doch die üblicherweise desaströsen Folgen weitgehend zu mildern. Dieses Prinzip nennt sich Risikoversicherung und ist ein bestens eingeführter Bestandteil der Daseinsvorsorge. Von daher gibt es eigentlich keinen Grund, eine gemeinsame Risikovorsorge in einem euroweiten Risikosicherungsfonds abzulehnen.

Das Mißtrauen gegen eine Vergemeinschaftung des Risikos einer Bankeninsolvenz kann eigentlich nur in einer impliziten Annahme stecken, die von der Theorie der Risikovorsorge in keiner Weise gedeckt wird. Denn normalerweise würde jede Versicherung die Risiken nach ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit bewerten und demgemäß die Prämien für den jeweiligen Teilnehmer des Risikopools in entsprechender Höhe festsetzen. Das hätte dann schlichtweg zur Folge, daß die Banken der „Südländer“ salopp gesagt die 100-fache Risikoprämie zahlen würden wie die Banken aus Deutschland oder Finnland. Das wäre für letztere Banken durch einen Griff in die Portokasse erledigt, während es für die hoch risikobehafteten „Südbanken“ ein Finanzaufwand wäre, der von ihnen wahrscheinlich kaum geschultert werden könnte. In einer derartigen Konstellation von einer Haftung deutscher Sparer für die betroffenen Problembanken zu sprechen ist schon ziemlich weit hergeholt.

Dieses Mißtrauen hat aber einen realen Kern. Der besteht nämlich daraus, daß die Konstruktion des ESM auf einem Solidaritätsgedanken beruht, der wie beim steuerlichen Leistungsfähigkeitsprinzip die Lasten der Krisenbewältigung auf die vermeintlich finanzstarken Länder umlegt. Nun wird man sich in Südeuropa nicht einbilden, daß die Einzahlungen in einen derartigen Fonds dergestalt erfolgen, daß Deutschland gemäß seiner Wirtschaftskraft für 23% dieses Sicherungsfonds einsteht, sondern es wird zu einer Vorstellung kommen, daß alle Banken die gleichen Beitragslasten zu erfüllen haben. Das klingt fair, ist vom Standpunkt der Risikoverteilung jedoch nichts, was ein anständiger Risikokalkulator für angemessen halten würde. HIER lauert die Bananenschale, die zu einer Subvention von „Südbanken“ führen würde, welche noch nicht mal durch die Richtlinien der europäischen Wettbewerbsbehörde gedeckt sein dürfte. Man erinnere sich an die Kritik der EU-Wettbewerbsbehörde im Zusammenhang mit der Gewährträgerhaftung von Landesregierungen zu Gunsten deutscher Landesbanken und Sparkassen.

An dieser Stelle muß man mal wieder an die Erkenntnisse von Stiglitz/ Weiss erinnern, weil eine Kreditvergabe an Schuldner, die keine nachvollziehbaren Zukunftsaussichten darstellen können selbst bei dem Angebot exorbitanter Zinsen keine positive Kreditzusage zu erwarten haben. (Das hat auch was damit zu tun, daß man Vertrauen nicht mit dem Versprechen höchster Geld-/ Zinszahlungen erkaufen kann.) Übertragen auf eine Risikogemeinschaft würde ein derartiges Risiko von einer ordentlich wirtschaftenden Versicherung schlicht und einfach abgelehnt, weil die Eintrittswahrscheinlichkeit des Risikofalls durch noch so hohe Prämien nicht gedeckt werden könnte. Und selbst unter politischen Zwangsgesichtspunkten (Zwangsmitgliedschaft bzw. Zwangsaufnahmeverpflichtung kennen die AOKs zur Genüge) müßten die Risikoprämien für „Südbanken“ demnach derart hoch sein, daß sie von alleine von der Idee eines europäischen Bankensicherungsfonds Abstand nehmen würden.

Das heißt auf gut Deutsch: würde man diesen Bankensicherungsfonds nach versicherungsüblichen Kriterien bepreisen, wäre die ganze Idee sowieso schon begräbnisreif. Wenn Politiker sich aber zu solchen Ideen bekennen, ist das Mißtrauen insofern berechtigt, weil zu erwarten ist, daß auch die Lastenverteilung der Finanzierung dieses Fonds NICHT nach ökonomischen Kriterien erfolgt.

Und das wäre tatsächlich ein Desaster, weil sich Politik über Ökonomie stellt und das Prinzip Risikogemeinschaft zugunsten eines oktroyierten Solidaritätszwangs beiseite gewischt wird. In diesem Fall ist der professorale Aufruf nur zu berechtigt!

Update:

Der SVR hat in seinem jüngsten Gutachten ebenso darauf hingewiesen, daß er nicht damit rechnet, daß die Anpassung der Versicherungsprämien die notwendige Höhe aufweisen wird. Das ist natürlich dort etwas höflicher ausgedrückt:

„Daher müsste eine Versicherungsgebühr so an die Risiken einer Bank angepasst werden, dass die Wahrscheinlichkeit von Schieflagen bei den Banken tatsächlich sinkt. Kann dieses Ziel nicht erreicht werden, könnte eine Einlagensicherung auf europäischer Ebene zu einem Transfermechanismus werden und Anreize zur Verschuldung tendenziell erhöhen.“

http://www.sachverstaendigenrat-wirtschaft.de/fileadmin/dateiablage/download/publikationen/sg2012.pdf  Ziffer 55

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