Das Mißverständnis von Sahra W.

Nun ist ja das Neue Deutschland nicht gerade für eine ausgewogene Berichterstattung bekannt (wer ist das schon), aber wenn Gastautoren sich dort präsentieren, kommt schon mal was ordentliches heraus. So jüngst von Ulrike Herrmann zu der wundersamen Annäherung von Sahra Wagenknecht einerseits sowie Gauweiler (und Sinn) andererseits. Wiewohl ein derartiger Schulterschluß einen merkwürdig anmutet, soll hier eher auf die Kritik von Herrmann an Wagenknecht eingegangen werden, die es in sich hat:

„Doch an einer theoretisch zentralen Stelle kommt es zu einer Konvergenz mit Erhard: Wagenknecht tut so, als wären Banken normale Unternehmen. Wenn bankrotte Firmen schließen müssen, dann soll diesauch für überschuldete Banken gelten. Damit behandelt sie Geld, als wäre es eine neutrale Ware wie Autos.“

Man mag Erhard zugute halten, daß er eine solche Sichtweise schlichtweg ignorieren konnte, weil das deutsche „Wirtschaftswunder“ (welches ohne irgendwelche Zauberei funktionierte) sogar ohne sein wesentliches Zutun eine eigene Erfolgsgeschichte schrieb. Wie man damals über Banken dachte, war vergleichsweise unerheblich, denn die Schreckensworte der Gegenwart hatten seinerzeit noch nicht einmal Eingang in den Wortschatz gefunden.

Diesen Luxus hat Wagenknecht nicht. Es heutzutage durchaus nicht beliebig, wie man über Banken denkt. Insofern trifft der Vorwurf von Herrmann die Verstaatlichungsrhetorik von Wagenknecht schwer. Denn wenn es richtig ist, daß Banken nicht mit Produktionsunternehmen vergleichbar sind, stürzt die ganze „Banken-einfach-pleite-gehen-lassen“ Vorstellung in sich zusammen. Damit diese laut Wagenknecht auch nicht im entferntesten in den Geruch einer theoretisch unterfütterten Position gerät, sollen ja auch die „Einleger“ vor jeglichem Verlust geschützt werden – Bailout einmal anders.

Das Argument von Herrmann ist, daß Ansteckungseffekte wie in den 30er Jahren es verböten, Banken einfach pleitegehen zu lassen. Das mag durchaus ein valides empirisches Argument sein.

Der Kern der Geschichte liegt jedoch tiefer und betrifft die Frage, welche Rolle Banken in einer Gesamtwirtschaft zugemessen wird. Das drückt sich darin aus, daß Herrmann schreibt: „Wer die Realwirtschaft nicht gefährden will, muss die Banken retten.“

Das ist so!

Warum?

Es gibt (mindestens) drei verschiedene Arten Banken zu sehen:

a) Banken sind ein Ausdruck davon, daß der Kapitalismus seinen „Mehrwert“ generiert. (Marxisten)

b) Banken sind „Intermediäre“, welche die „Ersparnisse“ von Nichtkonsumenten weiterleiten. (Neoklassik = ökonomischer Mainstream)

c) Banken sind „Finanzinstitute“, die dafür sorgen, daß Unternehmer zu den „Finanzmitteln“ kommen, die sie instand setzen, Wohlstand zu erzeugen. (Schumpeter)

Was ist nun richtig?

Was „Mehrwert“ sein soll, können nicht mal die Marxisten richtig definieren. Denn mit dem „Transformationsproblem“ haben sie sich schon immer verhoben.  Und mit der Koppelung von Profit und Mehrwert auch – läßt sich an der Cambridge-Kapitalkontroverse sehr schön nachvollziehen. (Witzigerweise hat H.W. Sinn über den „tendenziellen Fall der Profitrate“ eine interessante Studie verfaßt!)

Die Geschichte mit den „Intermediären“ ist zwar derzeit ökonomischer Standard, nur wird diese den weitläufig bekannten QE-Amokläufen nicht gerecht, weil jedes QE in keiner Weise irgendwie sich nach den sogenannten „Sparern“ richtet.

Bleibt Punkt c): Diese Variante sorgt dafür, daß – soweit es dann zu Produktion kommt – Wohlstand erzeugt wird. Die Schaffung von Kredit für die Realwirtschaft ist deswegen wohlstandsfördernd, weil jeder, der einen Kredit zu laufen hat dafür sorgen muß, daß eine realwirtschaftliche Leistung auf dem gesellschaftlichen Gütermarkt auftaucht. Heißt auf gut Deutsch: Schuldendruck erzeugt Wohlstand!

Die finkelige Frage, woher die Banken ihre „Mittel“ nehmen, aus denen sie Unternehmer instand setzen, um ihre wohlstandsfördernde Tätigkeit aufzunehmen, ist der derzeit der umstrittenste Punkt der theoretischen Debatte.

a) Marxisten sagen: die Unternehmer sind die Quelle des Reichtums, wobei die Imperialismustheorie von Luxemburg nach Marx auch keine abschließende Antwort darauf hatte.

b) „Standard“-Ökonomen argumentieren, daß es die „Sparer“ sind, die es überhaupt möglich machen können, daß Unternehmer die „Mittel“ zur Investition bekommen.

c) Bleibt die richtige Variante: Banken sind keine Unternehmen, weil sie nichts produzieren. Dennoch haben sie eine Funktion, nämlich die, auf individuelle Begehren, die darauf hinweisen, daß es im Nachgang einer Kreditvergabe zu einer rentablen Leistungserbringung kommt, die dazu erforderliche Zahlungsfähigkeit zu gewährleisten. Zahlungsfähigkeit ist jedoch ein abstraktes Konzept, welches nicht an reale Ressourcen gekoppelt ist.

Letzteres erzeugt ein wesentliches Problem: die Kreditvergabe von Banken für unternehmerische Zwecke hat zur Folge, daß bei den Stakeholdern der Unternehmen Einkommen entstehen. Einkommen haben – aus der Sicht der Banken – die ärgerliche Eigenschaft, Nettogeldvermögen darzustellen. Es gibt keinen Gott der Welt, einen Nettogeldvermögensbesitzer dazu zu zwingen, dieses wieder dazu zu verwenden, daß der Nettoschuldner seine Kosten wieder einspielen kann – und die Bank die vertraglichen Zahlungen erhält.

Das ist die Funktion von Banken! Nämlich dafür zu sorgen, daß Gläubiger und Schuldner zu einem Zusammenhalt finden, der es möglich macht, die Schuldenstände bedienbar zu halten. (Um Gottes willen, wer will denn Rückzahlung, wenn der Schuldendienst regelmäßig erfolgt?) Um diese Bedienbarkeit für die Gesamtheit der Wirtschaftsteilnehmer aufrecht zuerhalten, gibt es Zinsen als Versicherungspuffer, der die „Irrtümer“ der Kreditvergabe auffangen muß! Wenn es aber, wie es derzeit ist, Gläubiger und Schuldner sich in ihren Selbstbefindlichkeiten gefallen, indem sie entweder sich auf alberne Rechtspositionen beziehen, oder andererseits sich zu einer Verweigerungshaltung veranlaßt sehen, ist der Punkt erreicht, wo politisch darüber entschieden werden muß, welche Rechtsposition die richtige sein soll. (Man muß aber nicht denken, daß das zu einer vernünftigen Lösung führt!)

Das Ärgerliche dabei ist: egal, ob man auf der Seite der Gläubiger oder der Schuldner steht: jede Position bestimmt mit saldentechnischer Gnadenlosigkeit über die Gegenposition mit! Und das macht auch das Desaster von Wagenknecht aus: die scheinheilige Forderung nach „Schuldenschnitten“ soll ja immer wieder ohne einen Schuldenschnitt bei den betroffenen Gläubigern erfolgen. Nur: da beißt sich die Katze in den Schwanz. Denn wenn man glaubt, daß Banken nur eine Seite des Finanzspektrums abbilden, kann man auch an den Klapperstorch glauben.

Falls man die Klapperstorch-Geschichte nicht für valide hält: Banken sind nicht die Dödels, welche risikoaverse und risikoaffine Menschen zusammenbringen. Denn bei widerstreitenden Interessen ist der Mittelsmann immer derjenige, der geköpft wird. Was sie tatsächlich machen ist, die Kreditausfälle derjenigen, die mit ihren Projekten nicht erfolgreich sind mit denjenigen Zinseinnahmen zu kompensieren,  die mit ihren Projekten erfolgreich sind. Und bevor noch jemand glaubt das sei ungerecht: auch die „erfolgreichen“ Unternehmer wußten ‚a priori‘ auch nicht mit Sicherheit, daß sie erfolgreich sein würden.

Das menschliche Gerechtigkeitsempfinden mag sich ja noch so sehr dagegen sträuben: sobald man erkennt, daß die Funktion von Banken nicht aus der Zurverfügungstellung von Garantieleistungen für Nettogeldvermögensbesitzer besteht, wird der Blick dafür klar, daß Banken im wesentlichen die undankbare Aufgabe haben, zwischen Gläubigern und Schuldnern eines sozialen Gemeinwesens einen sozialen Ausgleich zu vermitteln. (Äh, wer wollte, daß die Banken pleite gehen?)

Das hat drei Aspekte:

a) man braucht niemanden, der sich für einen „Schuldenschnitt“ für Banken stark macht,

b) man braucht jemanden, der versteht, daß Banken für soziale Gesellschaften ein Kommunikationssystem bereitstellen, welches sich nicht mit den Kriterien eines Ressourcenmodells abbilden läßt (das sieht sogar ein Kocherlakota – FED Regionalpräsident!),

und

c) es braucht die Einsicht, daß Banken nicht dazu da sind, um die Interessen von „Sparern“ zu befriedigen.

Bevor noch jemand diese Sichtweise für „modern“ hält: Gemessen an den sich selbst beweihräuchernden vermeintlich aktuellen „Geldtheorien“ sind die vorstehenden Einsichten inzwischen mehr als 90 Jahre alt! Und immer noch richtig!

22 Kommentare

Eingeordnet unter Geldtheorie, Wirtschaftstheorie, wonkish

22 Antworten zu “Das Mißverständnis von Sahra W.

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  2. rubycon

    Habe die Insolvenz einer Stadtsparkasse mit Übernahme durch eine Kreissparkasse technisch und wirtschaftlich begleitet.
    Die Funktion der Banken ist durch sie selbst als Gläubiger / Schuldner wahrzunehmen also im Prinzip eine Saldenmechanisch neutrale Bilanzverlängerung / -kürzung.
    Werden durch Wertberichtigungen die Ergebnisse der Banken negativ, so dass die vorgegeben Regulierungsrelationen (Basel) nicht mehr erfüllt werden, müssen Banken bankrott gehen und vom Markt verschwinden können – ansonsten wären die Regulierungsvorgaben sinnlos.
    Mit 100% Eigenkapitaldeckung gäbe es kein Risiko.
    Ob damit die erwartet notwendige Finanzierungsfunktion für die Zahlungsfähigkeit der Investitionen der Realwirtschaft erreicht werden kann, ist empirisch zu erfassen und durch dann mögliche Geldpolitik der Zentralen Notenbank zu erreichen.
    Dein Hinweis auf die „angeblich“ notwendige Rekapitalisierung durch die Bundesbank -9 Mrd. € Scheck- im Kommentar zum Artikel der Schweizer als tatsächlich aber sinnlose Maßnahme kann ich nachvollziehen.
    Die Bundesregierung, die Bundesbank wären tatsächlich so crank das nicht zu verstehen, bzw. haben der EZB dummerweise Barliquidität zur Rettung von Banken in den Arsch geschoben…
    Banken, die durch ihre Geschäfte nicht lebensfähig sind müssen verschwinden auch wenn sie nur Gläubiger und Schuldner bedienen.
    Etwas Frederick Soddy hilft weiter.
    Insofern liegt Sarah nicht zu 100% falsch 😉
    Schafft es ein Institut nicht durch Auwendungen und Erträge langfristig seine Existenz zu erwirtschaften gehört es bereinigt oder?

    • Vielleicht erst mal vorab: ich bestreite ja keineswegs, daß Sahra in vielen Bereichen durchaus Recht hat und ihre Kritik viele valide Punkte aufgreift. Was ich hier zum Ausdruck bringen wollte ist, daß es sich die Kritik eines ‚mainstream‘ nicht erlauben kann und darf, selbst durch Unbedachtheiten eine Angriffsfläche zu bieten, die es dem Gegner erlaubt, durch den einfachen Hinweis auf offensichtliche Schwächen der Kritik, diese vom Tisch zu wischen. Denn ausgerechnet dieser wissenschaftspolitische Diskurs ist nicht von einer Gleichberechtigung der Kontrahenden geprägt, weil jede Orthodoxie den Bestandsvorteil jederzeit gegen jede noch so gute oder valide Gegentheorie ausspielen wird. Anders gesagt: der ökonomische Mainstream kann sich Fehler und Ungenauigkeiten ohne weiteres leisten, weil er nun mal der ‚mainstream‘ ist; diesen Luxus kann die Kritik nicht für sich beanspruchen. Hat man das mal erkannt, ist der Schluß nicht weit, daß man sich beim Bestreiten eines orthodoxen Paradigmas erst recht keine Fehler erlauben darf. Insofern habe ich meinen Beitrag als Korrekturversuch einer für meine Begriffe in diesem Punkt untauglichen Kritik verstanden.

      To make a long story short: es geht darum, daß man das Kuddelmuddel um die Geldtheorie nur dahingehen auflösen kann, wenn man strikt die beiden Kreditebenen trennt, Zentralbankkredit und Geldemission einerseits, Geschäftsbankenkredit und Schaffung von zweiseitigen Schuldverhältnissen (Ökonomisierung von Geld) andererseits. Alleine schon diese saloppe Funktionsbestimmung macht klar, daß eine „Bankeninsolvenz“ zwar ein paar Features einer „normalen“ Unternehmensinsolvenz aufweist – Absetzung der Geschäftsführung, Verluste der Aktionäre oder Anteilseigner und Aufgabe von Räumlichkeiten etc.! Der Unterschied zu Opel ist der: wenn Opel abgewickelt ist, werden keine Opel-Autos mehr hergestellt. Bei einer Bank werden die Forderungen und Verbindlichkeiten fein säuberlich von einem Übernehmer oder vom Staat weitergeführt, so daß der Funktionsbetrieb einer Bank mit deren Schließung keineswegs aus den Büchern gestrichen wird. Man kann das mit einer Organtransplantation vergleichen: das Organ bleibt erhalten, während nur der vorherige Wirtskörper untergeht.

      Und genau das macht die „Pleite-gehen-lassen“-Rhetorik so unglaubwürdig, weil man soziale Relationen, die auf Jahre und Jahrzehnte geschlossen wurden, nicht einfach mal so ‚haircutten‘ kann, wie es Wagenknecht immer so salopp dahersagt. Damit macht sie sich angreifbar. Und das kann man sich gegen einen ‚mainstream‘ nicht leisten!

      • Und genau das macht die “Pleite-gehen-lassen”-Rhetorik so unglaubwürdig, weil man soziale Relationen, die auf Jahre und Jahrzehnte geschlossen wurden, nicht einfach mal so ‘haircutten’ kann, wie es Wagenknecht immer so salopp dahersagt.

        Ein Kredit ist stets auch eine soziale Schuldbeziehung, keine Frage, er hat jedoch eine Laufzeit. Diese ist in den seltesten Fällen Jahrzehnte. Und Kreditausfälle, der unkontrollierte Zusammenbruch sozialer Schuldbeziehungen, sind möglich, ohne dass das soziale Gefüge in sich zusammen bricht.
        Natürlich macht das Haareschneiden nur einen Sinn, wenn Kreditschulden gestrichen werden. Weshalb dies nicht möglich sein sollte und weshalb der Umweg über Bad Banks sinnvoller ist, kann ich echt nicht nachvollziehen.

        • Sicherlich haben Kredite eine Laufzeit, die bei Immobilien schon mal bis zu 30 Jahre dauern kann, so selten ist das auch nicht (gewesen). Das macht ja auch die Geschichte mit den Immobilienverbriefungen so eklig, daß sie über Zeiträume geplant waren, die sich jeglicher Vorstellungskraft von Bankern entzieht. Wenn man sich von einem zum anderen Quartalsbericht hangeln muß, bleiben perspektivische Gedanken meist auf der Strecke.

          Was die Sache mit den Kreditausfällen so virulent macht ist die Frage danach, ob diese durch Zinsen und Gebühren sowie Provisionen neutralisiert werden können, oder nicht – das ist die soziale Sicherungsfunktion von Zinsen, ein Aspekt, der im Grunde so gut wie ignoriert wird. Dieser (versteckte) Mechanismus funktioniert an sich ganz ordentlich, kommt aber dann an seine Grenze, wenn die (gelegentlich auch vermeintlichen) Kreditausfälle eine Größenordnung erreichen, daß das operative Überleben einer Bank deswegen verunmöglicht wird, weil diese postwendend aus dem Refinanzierungszirkel des Interbankenmarktes geworfen wird. Wenn dieser Fall eintritt, ist jede Bank innerhalb von Tagen illiquide und niemand fragt sich, ob die in Frage stehenden Forderungen nicht doch noch einen passablen Wert erbringen können. Denn eins muß man sich bei der Sache klarmachen: selbst bei einem Bankencrash werden die Schuldner nicht aus ihrer Zahlungsverpflichtung entlassen. Und ob die Liquidationserlöse für einen Weiterbetrieb nicht eventuell sogar ausreichend sind, weiß doch a priori niemand genau.

          So ist seinerzeit die Herstatt-Bank zwar liqidiert worden, weil sie nicht zugelassene Auslandsengagements eingegangen war, die BAFIN eine Untersagungsverfügung erlassen hatte und damit das Signal für alle Korrespondenzbanken gegeben hatte, ihre Positionen bei der Herstatt glattzustellen – und zwar sofort. Wie sich später herausgestellt hatte, waren die Auslandsengagements erfolgreich, so daß es eigenlich keine Notwendigkeit gegeben hätte die Herstatt zu schließen.

          Und nochmal: das Abwickeln der Geschäftsbeziehungen einer Bank kann sich über viele Jahre hinziehen – diese Schuldbeziehungen werden eben nicht gelöscht. Das Einzige, was verschwindet ist der organisatorische Rahmen – nicht die Schuldbücher. Und irgendjemand muß sich darum halt kümmern – und wenn es eine Forderungsabwicklungsanstalt öffentlichen Rechts (aka Bad Bank) ist.

  3. @soffisticated

    D’accord, nur glaube ich, dass die aktuelle Krise nicht mehr auf die sanfte Tour, durch Begleichung über Zinsen, Gebühren und anderen Umverteilungen, gelöst werden kann. Ein Aufrechterhalten der dysfunktionalen Schuldbeziehungen lässt auch die funktionalen Schuldbeziehungen kollabieren – das ist in meinen Augen das perfide an der aktuellen Krise. Daher hat der Aufschub, der mittels des vermeindlich sanften Weges bisher erreicht wurde, so katastrophale Auswirkungen. Ich sehe daher nur noch vier Wege: ein kontrolliertes Löschen der Schuldbeziehungen aka Wagenknecht, ein unkontrollierter Kollaps der Schuldbeziehungen oder eine hinterhältige Löschung per Inflation oder per Notenbankaufkauf der Schulden. Die optimale Lösung wäre eine austarierte Kombination aus 1, 3 und 4, aber wir steuern derzeit alternativlos auf die 2 zu.

    • Alternative 2 ist die vielfach kolportierte Variante, die sich deswegen in der Wirtschaftspresse findet, weil sich diese Version noch einigermaßen gut verkaufen läßt. Da suggeriert einem die veröffentlichte „Meinung“ systematisch diejenige Nachricht, die für die Presse am ertragbringendsten ist. Nach dem Motto: ‚bad news are good news‘ werden da Horrorgemälde fabriziert, ohne daß sich in den Redaktionsstuben irgendwer Gedanken machen würde, inwieweit eine derartige Geschichte derzeit wahrscheinlich ist. Diesen systematischen ‚bias‘ muß man aus der Berichterstattung erst mal herausrechnen. Gleiches gilt für Inflation und Bondaufkäufe der Notenbank.

      Ob Szenario 2 jemals eintritt, kann durchaus bezweifelt werden, denn die ‚to big to fail‘-Theorie verhindert genau dies und zwar nicht weil sie stimmen würde, sondern deswegen, weil sich keine Regierung trauen würde, eine großflächige Vermögensentwertung ihrer Bürger (Altersvorsorge) zuzulassen. Klein klein, wie es schon passiert geht es, eine große Entwertung (sagen wir „nur“ 50%) würde jedoch immer verhindert werden. Nicht zuletzt die Erfahrungen der sogenannten „goldenen Zwanziger“ die davon geprägt waren, daß des Bürgertum um den größten Teil seiner Geldersparnisse gebracht wurde und sich daraus eine latente Radikalisierung ergab, die beim ersten Rückschlag zu einem nationalistischen Schub führte, sind der eigentliche Grund dafür, daß die Sache mit dem ungeordneten Kollaps seitens der Politik immer verhindert werden wird. Sollte so etwas tatsächlich mal drohen, wird sich niemand mehr um die Unabhängigkeit von Notenbanken kümmern.

      Was aber auf jeden Fall richtig sein dürfte ist, daß es etliche Banken gibt, die bereits insolvent sind und sich mit Liquidität immer noch in dem Glauben wiegen, „nur“ illiquide zu sein. Das Problem dabei ist, daß es niemanden gibt, der die Verantwortung für die Entscheidung übernehmen will sagen zu müssen: „Dieses Institut XYZ ist insolvent und muß abgewickelt werden“. (Wobei wie gesagt immer die Frage im Raum steht: Wer führt die Geschäfte weiter?) Der Herstatt-Fall zeigt, daß die Verantwortung der Bankenaufsicht immer die häßliche Möglichkeit beinhaltet, eine falsche Entscheidung, sprich Untersagungsverfügung auszusprechen. Nun soll es eine neue EURO-Bankenaufsicht richten, wobei man sich fragen kann, warum die existierende EBA das nicht leisten können sollte. Wird wohl was damit zu tun haben, daß die EBA ihren Sitz in London hat – klingt lächerlich, dürfte aber so sein!

      Das Problem mit Untersagungsverfügungen ist, daß man verklagt werden kann, so daß alles dafür spricht, eine Bankenaufsicht als Unterorganisation des ESM zu installieren. Das ist dann zwar nicht demokratisch, aber effektiv! Denn erst dann sind wir an einem Punkt, wo tatsächlich effektiv die Durchsetzung von Bonitätsstandards möglich sein wird. Und wo sich dann tatsächlich jemand traut ggf. eine Entscheidung zu fällen: Illiquide oder Insolvent!

  4. rubycon

    Nun wird es konkret.
    Nehme doch Kontakt zu Sahra Wagenknecht auf, um zu erkunden, was politisch durch nationale BAFIN praktiziert werden kann.
    Ihr Freund Oskar kennt sich in den Aufsichtsgremien doch gut aus.
    Die risikodiversifizierten Zertifikatsbestandteile müssen isoliert und wertberichtigt werden, um wieder ein vertrauenswürdiges untereinander der Banken entstehen zu lassen.
    Welche Politik setzt das auch um?
    Nächste Tage kommt EU-Kommision mit M.Barnier
    Vorschlag zur Aufsicht.
    Was will Deutschland dazu beschliessen?

    • Hör doch mal auf, die albernen Verlautbarungen der veröffentlichten Presse zu rezitieren. Man muß doch mal registrieren, was tatsächlich passiert: nachdem die Bundesbank ins (vermeintliche) Abseits gestellt wurde, ist inzwischen dem letzten Blöden in der EZB klar geworden, daß es nicht nur die Bundesbank war, die zu der Erfolgsgeschichte der deutschen Banken beigetragen hatte. (Die Verbriefungsgeschichte mal außen vorgelassen, das waren die supersmarten Idioten, die gemeint haben, die Welt erkennen und gestalten zu können. Alberner Kinderkram!)

      Denn solange eine BAFIN die Bonitätskriterien der deutschen Banken steuern kann, wird es immer wieder dazu kommen, daß deutsche Banken als der „sichere Hafen“ in EURO-Land angesehen werden. Was passiert mit sicheren Häfen? Richtig: ein Blick auf die USA genügt!

      Heißt: Deutschland ist die USA von EURO-Land. Man kann natürlich versuchen auch die BAFIN zu vernichten – aber dann gibt es auch noch die Unternehmer! Grupp und so…

      Ach so: Sahra müßte ich erst davon überzeugen, daß Werttheorie nicht mit Geld kommensurabel ist. Eine abendfüllende Geschichte! Könnte sich aber lohnen!

  5. Eclair

    „Ob Szenario 2 jemals eintritt, kann durchaus bezweifelt werden, denn die ‘to big to fail’-Theorie verhindert genau dies und zwar nicht weil sie stimmen würde, sondern deswegen, weil sich keine Regierung trauen würde, eine großflächige Vermögensentwertung ihrer Bürger (Altersvorsorge) zuzulassen. Klein klein, wie es schon passiert geht es, eine große Entwertung (sagen wir “nur” 50%) würde jedoch immer verhindert werden. Nicht zuletzt die Erfahrungen der sogenannten “goldenen Zwanziger” die davon geprägt waren, daß des Bürgertum um den größten Teil seiner Geldersparnisse gebracht wurde und sich daraus eine latente Radikalisierung ergab, die beim ersten Rückschlag zu einem nationalistischen Schub führte, sind der eigentliche Grund dafür, daß die Sache mit dem ungeordneten Kollaps seitens der Politik immer verhindert werden wird. Sollte so etwas tatsächlich mal drohen, wird sich niemand mehr um die Unabhängigkeit von Notenbanken kümmern.“

    So schaut’s aus…

  6. Stoertebeker

    „Banken sind keine Unternehmen, weil sie nichts produzieren.“

    Ist das einfach so dahingeschrieben, oder ernst gemeint?
    Wirtschaftsberatungen, Anwaltskanzleien und Dienstleister, die Gärten pflegen, sind dann ebenfalls keine Unternehmen, oder?

    • Das ist durchaus ernst gemeint, auch wenn es ein bißchen flapsig formuliert sein mag. Der Grund dafür es so auszudrücken liegt darin, daß Banken das, was man ihnen landläufig als Tätigkeit zuschreibt – nämlich Geld schaffen/ schöpfen/ erzeugen – garnicht tun können. Was sie machen ist: sie erzeugen Schuldverhältnisse, die auf einen Zahlungsmittelstandard lauten, den sie nicht selber emittieren (= der korrekte Begriff) können. Diese Funktion im volkswirtschaftlichen Zusammenhang ist jedoch substanziell etwas anderes, als die Transformation von Ressourcen, was das Charakteristikum von Unternehmen darstellt.

      Ich hatte dieses Thema mal unter der Überschrift „Wozu sind Banken da?“ in diesem Blog behandelt. Da ist die obige flapsige Bemerkung ausführlich dargestellt.

  7. Stoertebeker

    „Ich hatte dieses Thema mal unter der Überschrift “Wozu sind Banken da?” in diesem Blog behandelt.“

    Danke für den Hinweis. Allerdings sehe ich den strukturellen Unterschied zwischen einer Bank und einer Partner- oder Arbeitsvermittlung auch nach der Lektüre noch nicht.
    Wenn man unbedingt von Ressourcentransformation sprechen möchte, wird hier eben Wissen in Kredit- bzw. Liebesbeziehungen umgewandelt. Ob der hauptsächliche „Kunde“ nun die Zentralbank ist, wie in dem verlinkten Beitrag herausgestellt oder private Sparer, scheint mir zweitrangig.

    In jedem Falle gibt es Banken, die ihren Auftrag schlechter ausführen als andere. Wieso sollten für die nicht die normalen Marktmechanismen greifen?

    • Ich fange mal mit einem Vergleich an: der Unterschied zwischen Geldwirtschaft und Produktionswirtschaft läßt sich anhand des Unterschiedes aus der Computertechnik verdeutlichen: Produktion ist die Hardware, während Geld die Software darstellt, welche die Produktion zum laufen bringt. Das ist natürlich kein Beweis, macht aber im wesentlichen klar, daß die Modalitäten der einen – realen – Sphäre nicht mit den Funktionsbedingungen der anderen – monetären – Sphäre in einen Topf geworfen werden sollten! „Sollten“ deswegen, weil der ökonomische Mainstream seit jeher den Versuch unternimmt, Geld als Gut oder Ressource zu behandeln, obwohl es durchaus den validen Theorieansatz gibt, Geld als spezifisches Kommunikationssystem zu verstehen, welches die Verteilung von Gütern steuert. Es ist – wenn man so denkt – ein Kategorialfehler, Geld mit denjenigen Kriterien zu analysieren, die für die Untersuchung von realwirtschaftlichen Vorgängen verwendet werden.

      Prototypisch für diese Unterscheidung sind die beiden von Adam Smith bekannten Funktionsprinzipien: Tausch einerseits, Arbeitsteilung andererseits. Das Tauschprinzip hat sich in der Neoklassik etc. verwirklicht, während das Arbeitsteilungsprinzip die Welt zu dem Wohlstand gebracht hat, welcher gegenwärtig zu besichtigen ist. Geld als Vermittler von Tauschoperationen ist eine Sache, Geld als relatives Maß der Produktion, welches zu einer kooperativen Ökonomie führt, eine andere Geschichte. Das ist eine seit 200 Jahren geführte Debatte, welche sich erst dann erschließt, wenn man anfängt darüber nachzudenken, welche Steuerungsmechanismen im Kreditgeldkapitalismus wirksam sind. Irgendwelche vordergründigen Vergleiche von Banken mit sonstigen Dienstleistern gehen deswegen an der Geschichte vorbei, weil die Frage des Ausgleichs von finanziellen Ansprüchen etwas anderes ist, als der Erwerb dieser Ansprüche.

      Deswegen hatte ich das ja auch so getrennt: die organisatorische Ausübung der Funktion „Kreditvergabe“ ist etwas anderes als die Funktion „Kreditvergabe“ selbst, weil letztere ein soziales Verhältnis markiert, das auch im Falle des Untergangs des Organisationsrahmens nicht automatisch vernichtet wird. Platt gesagt bleiben selbst bei einer Bankenpleite deren Schulner auch weiterhin Schuldner, während die „Einleger“ ihre „Einlagen“ längst woanders haben. (Die alberne ‚bank-run‘ Geschichte mal außen vor.)

      Ich seh´ schon: das überzeugt Sie nicht. Wahrscheinlich ist Ihr geldtheoretisches verständnis davon geprägt, Geld als Ware anzusehen. Falls es so sein sollte, weiß ich wenigstens, wo der Anschauungsunterschied liegt!

  8. Stephan G.

    „Und das macht auch das Desaster von Wagenknecht aus: die scheinheilige Forderung nach “Schuldenschnitten” soll ja immer wieder ohne einen Schuldenschnitt bei den betroffenen Gläubigern erfolgen.“

    Deshalb ist auch das vielzitierte „anschauliche Beispiel“ des Haircuts grundlegend falsch. Richtig ist das jeder Haircut beim Kunden gleichzeitig auch ein Haircut beim Friseur selbst ist!

    Saldenmechanische Friseursweisheit 🙂

  9. Stephan G.

    Zum Stichwort Mehrwert und Marx:

    Karl Marx und Friedrich Engels hielten den Kapitalismus
    fälschlicherweise für ein System zur Ausbeutung der Arbeiter. Aber ihr Analogieschluss, Gütermarkt = Arbeitsmarkt, misslingt. Marx und Engels unterläuft in ihrer ansonsten durchaus konsistenten Argumentation ein entscheidender Denkfehler. Korrigiert man diesen Denkfehler, wird der Blick dafür frei, warum der Kapitalismus als System so produktiv und attraktiv ist.

    Kapitalismus ist ein System zur Ausbeutung der Unternehmen (erste Pointe).

    Kapitalismus ist ein System, in dem die Unternehmen sich als wirtschaftliche Mandatare: als Wertschöpfungsagenten im gesellschaftlichen Auftrag betätigen (zweite Pointe).

    Unternehmen sind Wertschöpfungsagenten im gesellschaftlichen Auftrag, die durch Wettbewerb gezwungen werden, ihre Wertschöpfungsbeiträge an ihre Arbeitnehmer und Kunden weiterzugeben.

    Unternehmen erfüllen eine gesellschaftliche Funktion, wenn sie im marktwirtschaftlichen Leistungswettbewerb Gewinne erwirtschaften, denn das bedeutet, dass es ihnen mittels Wertschöpfung gelungen ist, bei ihren Kunden auf freiwilliger Basis eine Zahlungsbereitschaft zu aktivieren, die die Kosten der Produktion übersteigt.

    Die Verbraucher sind souverän. Indem sie kaufen oder vom Kaufen absehen, entscheiden sie über Gewinn oder Verlust der Unternehmer. Gewinn und Verlust leiten die Verfügung über die Produktionsmittel
    in die Hände derjenigen, die sie am zweckmäßigsten im Dienste der Verbraucher zu nützen wissen. Eigentum an Produktionsmitteln ist in der Marktwirtschaft gewissermaßen ein gesellschaftliches Mandat, das dem Mandatar entzogen wird, wenn er den jeweiligen Weisungen seiner
    Auftraggeber, der Verbraucher, nicht nachkommt. [interessanter Gedanke, Eigentum als Mandat zu interpretieren]

    Von mir (der besseren Lesbarkeit wegen) leicht umformulierte Zitate von Prof. Ingo Pies, Universität Halle-Wittenberg / aus: Ist der Kapitalismus ein System zur Ausbeutung der Unternehmen

    Was meinen Sie dazu? Ich finde es schlüssig formuliert aber die Frage ist ja, kann ich Unternehmen = Banken gleichsetzen? Offenbar hakt es heutzutage in der Analyse ähnlich wie bei Marx früher, ist Gütermarkt = Arbeitsmarkt.

  10. In Zypern sind die Sparer gehaircuttet worden. Was mich interessieren würde, welche Schuldbeziehung wurde damit im Gegenzug aufgelöst? Oder wurde keine aufgelöst? Jedoch: „jede Position bestimmt mit saldentechnischer Gnadenlosigkeit über die Gegenposition mit!“ (Wie eine Bankeninsolvenz im Detail abläuft wäre eine interessante Frage, ich bin da bisher eher „naiv“ herangegangen.)

    • Aus der Vogelperspektive betrachtet, bestehen Schuldbeziehungen immer zwischen Aggregaten. Das können der Staat, die Unternehmen und die Haushalte sein. Dabei bildet jedes Aggegat eine Nettogröße ab, die man durch Substraktion der Verbindlichkeiten von den Forderungen gewinnt. Im Normalfall ist der Haushaltssektor der Netto-Gläubiger, Staat und Unternehmenssektor die Netto-Schuldner. Alle diese Schuldbeziehungen existieren in Form von Anleihen, sind daher nicht als Geld darstellbar. Um dies zu gewährleisten, muss ein Bankensektor als Intermediär dazwischentreten. Er stellt auf die Aktivseite die Anleihen des Staates und der Unternehmen, und auf die Passivseite das GB-Geld. Nun ist die Schuldbeziehung zwischen Staat und Unternehmen (als Schuldner) und Haushalte (als Gläubiger) um eine Geldmenge verlängert, die die gleiche Grösse wie die Schuldmenge hat. Aus „Schuldner <= Gläubiger" wird "Schuldner <= GB-Sektor <= Gläubiger", an der zugrundeliegenden Schuldbeziehung ändert sich freilich nichts. Wird nun eine beträchtliche Zahl dieser Anleihen "faul", dann reduziert sich das EK des Bankensektors im Extremfall bis zu dem Punkt, wo es negativ wird. Ab diesem Moment müssen GB-Gelder "gestrichen" werden, um die Balance zwischen Aktiva und Passiva zu halten. Das nennt man für gewöhnlich "Haircut" oder "Bail-in". Wer da "gekürzt" wird, sind die Haushalte als Gläubiger, das heisst: als GB-Geld-Besitzer.

  11. „bestehen Schuldbeziehungen immer zwischen Aggregaten.“ Passt hier das Wort „Schuldbeziehung“? Aggregate sind ja, salopp gesagt, Zahlenwerte die addiert wurden und diese können mit anderen Aggregaten ins mathematische Verhältnis gesetzt werden – aber können Aggregate eine „Schuldbeziehung“ eingehen? Ein Aggregat ist ja nicht einmal eine juristische Person (ok, der Staat irgendwie schon, aber „Die Unternehmen“ sicher nicht, auch nicht „Die Haushalte“). [Ich bin absichtlich etwas spitzfindig, da mich die Begrifflichkeiten interessieren]

  12. Wenn man nicht in Netto-Größen denkt, kommt man immer wieder zu Fehlschlüssen. Ein Beispiel: Man interpretiert einen Haushaltskredit als ein Gläubiger-Schuldverhältnis zwischen einer GB und einem Haushalt, obwohl er de facto ein Gläubiger-Schuldverhältnis zwischen einem Haushalt und einem Haushalt ist. Man sieht einfach nicht, dass der Bankensektor „neutral“ ist, dass er stets nur zwischen Gläubiger und Schuldner vermittelt, aber niemals selbst als involviert ist. Es gibt in einem geschlossenen Raum stets nur Gläubiger und Schuldner ausserhalb des Bankensektors (Anm.: Man könnte das EK des Bankensektors als Forderung gegen Unternehmen und Staat interpretieren, ich sehe davon ab.)

  13. Einfach gesagt: In einem geschlossenen Raum lauten die maßgeblichen Identitäten: „Netto-Forderungen der Haushalte = „Netto-Verbindlichkeiten der Unternehmen + des Staates“. Und exakt: „Netto-Forderungen der Haushalte + EK des GB-Sektors = „Netto-Verbindlichkeiten der Unternehmen + des Staates“. Wenn man jedoch die zweite Identität wählt, trifft man für gewöhnlich nur auf Unverständnis.

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